Ein großes Programm galt es zu bewältigen, als 1980 das 150-jährige Jubiläum gefeiert wurde. Nach einem Festabend im März mit Ehrung verdienter Mitglieder folgten im Juni ereignis- und arbeitsreiche Tage mit Festzeltbetrieb, Bezirksmusikfest mit Wertungsspielen und großem Festumzug mit 44 Gruppen und Kapellen. Ein Höhepunkt war der Gemeinschaftschor mit ca. 900 Musikern am Anger.
eine ehrenvolle Aufgabe für die Musikkapelle Fischen war die Teilnahme am Südtiroler Landesmusikfest in Meran 1980 und 1985 als Vertreter des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes.
Meran 1980 - angeführt vom Vorstand Karl Hautmann und ASM-Präsidenten Karl Kling marschiert die Musikkapelle Fischen durch die Stadt.
Deutschlandweit präsentierte sich die Fischinger Musikkapelle im Juli 1984 in der Fernsehsendung James Last im Allgäu" mit weiteren Allgäuer Volksmusikgruppen. Nachdem schon Anfang des Jahres mit dem Marsch „Fesche lugend" die Tonaufnahmen beim Bayerischen Rundfunk im Kasten waren, folgten dann im Mai die Filmaufnahmen beim »Allgäuer Berghof«. Dass man dabei im Playback nur so tun musste „als ob" tat der Begeisterung keinen Abbruch, die Zusammenarbeit mit dem berühmten Bandleader ist bei allen beteiligten Musikern heute noch in bester Erinnerung.
"smalltalk" während einer Aufnahmepause - James Last und Gerhard Sauter auf dem "Allgäuer Berghof"
Gerhard Sauter kannte durch seine langjährige Erfahrung die Problematik der Bläserausbildung und die damit verbundene häufige Überforderung der ehrenamtlichen Laienmusiker. Deshalb kam er 1991
mit der Idee und der Bitte zu Bürgermeister Toni Vogler, eine Musikschule mit ganz neuer Form zu gründen: eine reine Bläserschule auf Vereinsebene. Als Mitglieder wurden die Gemeinden Fischen,
Bolsterlang und Obermaiselstein sowie die Musikkapellen Fischen und Bolsterlang gewonnen. Damit wird eine umfassende Bläserausbildung von der musikalischen Früherziehung im Kindergarten über
Bläserschule, Bläserklasse und lugendblasorchester bis zum Eintritt in die Musikkapelle mit einem angemessenen Verwaltungs und Finanzaufwand gesichert. Dieses Modell sollte über die Grenzen Fischens
hinaus langfristig richtungsweisend sein.
Eine Neuerung gab es beim Frühlingskonzert 1992. Zum ersten Mal wurde der Saal, anstelle der bisher gewohnten Bewirtschaftung, mit einer Konzertbestuhlung ausgestattet, was von den meisten
Besuchern und sämtlichen Musikern sehr begrüßt wurde.
Nach 20 arbeits- und erfolgreichen lahren übergab im Januar 1993 Karl Hautmann das Amt des 1. Vorsitzenden an Dieter Müller-Pathle. In Anerkennung seiner Leistungen für den Musikverein wurde
Karl Hautmann zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Erstmals fand im Oktober 1993 das Herbstkonzert statt, das von den Freunden der Blasmusik ebenso begeistert angenommen wurde, wie schon seit lahren das Frühlingskonzert.
Nach fast 30 lahren übergab Gerhard Sauter aus gesundheitlichen Gründen im Oktober 1996 den Dirigentenstab an Peter Kuhn, Absolvent des Richard-Strauß-Konservatoriums in München. In
Anerkennung seiner Verdienste um die Musikkapelle Fischen als Musiker (seit 1958) und als Dirigent (seit 1967) wurde Gerhard Sauter im Mai 1997 zum Ehrendirigenten ernannt. Die Gemeinde Fischen
würdigte sein musikalisches und kulturelles Wirken mit der Verleihung der goldenen Bürgermedaille im September 2002.
Dieser Wechsel bedeutete auch eine Zäsur in der musikalischen Leitung, eine ehrenamtliche Bewältigung der Aufgaben war nicht mehr zumutbar. Mit Peter Kuhn übernahm als Dirigent erstmals ein
„Hauptamtlicher" die Musikkapellen von Fischen und Bolsterlang sowie die Betreuung des musikalischen Nachwuchses der Bläserschule Fischen.
Erneut wurde der Musikkapelle Fischen die Ehre zuteil, im Oktober 2000 als Vertreter des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes am Südtiroler Landesmusikfest in Meran teilzunehmen. Im großen
Festumzug, mit 64 Kapellen, „marschierte die Fischinger Musik so schön, ordentlich, diszipliniert und gerade wie sonst höchst selten", wie der Vereinschronist anmerkte.
Ein Höhepunkt im Jahr 2001 war die nun dritte Teilnahme am Oktoberfest-Umzug, zusammen mit dem Trachtenverein »D'Holzar«. Für manchen Musiker eine „schwere" Aufgabe, da tags zuvor beim
Obermaiselsteiner Viehscheid gespielt und gefeiert wurde. Nach sechs Jahren Dirigententätigkeit verabschiedete sich Peter Kuhn bei einem Kurkonzert im September 2002. Obwohl seinem Nachfolger Manfred
Besner („gelernter" Hornist, Diplom-Musiker, staatl. geprüfter Musiklehrer) für die Probenarbeit nicht viel Zeit blieb, wurde das Herbstkonzert im Oktober 2002 ein großer Erfolg.
Die Fischinger Musiker, hier mit Dirigent Peter Kuhn beim Oktoberfest-Umzug 2001